In der Interessengemeinschaft Vögelsen haben sich Vögelser Bürger zusammengefunden, die sich Gedanken um die zukünftige Entwicklung des Ortes machen.
Was ist geplant?
Der Gemeinderat Vögelsen plant, den Bebauungsplan Süderfeld III zu verabschieden. Dies soll aber nur der erste von vier Bauabschnitten eines insgesamt ca. 20 ha großen Gebietes im Südwesten von Vögelsen werden (Süderfeld III bis VI).
+++ 2016-12-15 +++
Leserbrief: Die "ganzheitliche Sicht" der Bürgermeisterin von Vögelsen. *
Die Lage spitzt sich zu“ LZ vom 1. September; „Angst vor der Westumgehung“, LZ vom 28. November; „Mehr Verkehr durch Ochtmissen“, LZ vom 8. Dezember und „Brücke ohne Verkehr ein Widerspruch“, LZ vom 10. Dezember.
Bürgermeisterin Rogges „ganzheitliche Sicht“ auf die heutige und zukünftige Verkehrsproblematik im Westen von Lüneburg fußt vermutlich vor allem darauf, dass sie sich zur Aufgabe gemacht hat, gegen alle Widerstände und Vernunft die geplanten Neubaugebiete im Südwesten von Vögelsen durchzusetzen. Es fällt zwar schwer, bei diesem Thema nicht in Polemik zu verfallen, dennoch seien hier die wichtigsten Fakten genannt (eine umfassende Argumentation würde diesen Rahmen leider sprengen. Siehe dazu www.zugebaut-weggeschaut.de):
Es gibt erheblichen Widerstand gegen die im Südwesten von Vögelsen geplanten Neubaugebiete „Süderfeld III, IV und V“ am Dachtmisser Weg. Allein für das im ersten Schritt geplante Teilgebiet Süderfeld III zeigt der Aufteilungsplan die Möglichkeit von deutlich mehr als 110 Wohneinheiten. Die angebliche Zahl von 260 Wohneinheiten für das Gesamtgebiet ist deshalb mit Sicherheit nach oben hin noch deutlich zu korrigieren. So hat sich eine Interessengemeinschaft mit schon mehr als 30 aktiven Einwohnern aus Vögelsen gebildet. Ein umfassendes (selbstverständlich kein „ganzheitliches“!) Verkehrskonzept wird ausdrücklich im aktuellen Entwicklungsplan der Samtgemeinde Bardowick und in einer Stellungnahme des Landkreises Lüneburg zum geplanten Neubau-Teilgebiet Süderfeld III als unabdingbare Voraussetzung für einen Baubeginn gefordert. Da die Bewohner des Altdorfes Vögelsen und insbesondere des Kiefernwegs gegen den Bebauungsplan Süderfeld III viele fundierte und rechtlich relevante Einwände vorbrachten, wird nun irgendein „Plan B“ gesucht - aber mitnichten ein „ganzheitlicher“! Der vorliegende Bebauungsplan sieht vor, den jetzigen und den zusätzlichen Verkehr zwischen Vögelsen und Dachtmissen in Richtung Lüneburg überwiegend durch die Anwohnerstraße Kiefernweg zu leiten. Dieses ist der hauptsächliche Schulweg der Vögelsener Grundschüler. Die Straße ist bereits heute mit drei (!) Buslinien und trotz einer festgelegten Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h mit schneller fahrenden Autos extrem belastet. Die Situation ist also schon für Fußgänger gefährdend, was ein Verkehrsfachmann der Polizei Bardowick anlässlich einer Begehung kürzlich bestätigte. Man kann förmlich auf den ersten Unfall mit Schulkindern warten… Hoffentlich muss es nicht so weit kommen.
Weiterer Fakt ist, dass das geplante Neubaugebiet Süderfeld III eine ungeklärte Regenwasserproblematik durch eine besonders prekäre Bodensituation in Verbindung mit der geplanten Bodenversiegelung aufweist.
Dem Ziel der Errichtung des Süderfelds III, IV und V ordnet aber Frau Rogge alles unter. Denn nur wenn schnell gebaut wird, wird das Baugebiet in Vögelsen auch auf Kosten des Dorffriedens durchzuboxen sein.
Für die Erarbeitung einer zufriedenstellenden und umfassenden (gesamtheitlichen) Lösung der Verkehrsproblematik müssten alle tatsächlich Beteiligten (Landkreis, Politiker, Verkehrsfachleute, Verwaltung, Einwohner aus Vögelsen, Wienebüttel, Ochtmissen, Mechtersen etc.) mitarbeiten - also an einen Tisch. Aber das würde Zeit benötigen, Zeit, die nicht eingeplant wurde.
Immer mehr Einwohner aus Vögelsen und aus den benachbarten Dörfern fürchten deshalb um den Erhalt ihrer Lebensqualität.
Dr. Carsten Schmegel
Vögelsen
* Leserbrief an die Landeszeitung von Dr. Carsten Schmegel.